Bundesliga - 05 / 05 / 2023

VfL Potsdam unterliegt Nordhorn-Lingen knapp

Der 1. VfL Potsdam verlor am heutigen Freitagabend das Heimspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen vor 680 Zuschauern in der MBS Arena mit 24:26 (10:11). Das Spitzenteam aus Niedersachsen stoppte damit die Heimserie der Adler von fünf Siegen in Folge.

Schon in der zweiten Minute geriet der Gast aus Nordhorn in eine doppelte Unterzahlsituation. Diese nutzten die Adler sofort und gingen in ihrem ersten Angriff durch Marcel Nowak mit 1:0 in Führung. Dabei blieb es auch lange in der torarmen Anfangsphase, in der sich Lasse Ludwig durch starke Paraden und einen gehaltenen Siebenmeter auszeichnen konnte. Erst nach acht Minuten kassierte der 20-Jährige den Ausgleichstreffer zum 1:1.

Das Potsdamer Team ging nach der Länderspielpause verletzungsgeplagt in das Duell mit dem Tabellennachbarn. Im zweiten Spiel der U21-Nationalmannschaft gegen Ägypten verletzten sich Moritz Sauter und Max Beneke, weshalb der VfL heute ohne seine wichtigen Stützen im Rückraum agieren musste. An ihrer Stelle kamen Marcel Nowak und Dustin Kraus zum Einsatz. Zudem fungierte einmal mehr Matthes Langhoff als Spielmacher. Dennoch war der Ausfall von Top-Scorer Max Beneke, der bereits 171 Treffer auf seinem Saisonkonto hat, und letzten Woche sein Debüt inklusive erstem Tor für die A-Nationalmannschaft gab, für die Potsdamer schwer zu kompensieren.

Beim Spielstand von 2:3 nahm VfL-Trainer Bob Hanning in der dreizehnten Spielminute seine erste Auszeit. In der Folge setzte sich die enge und intensive Partie fort, die auf beiden Seiten von technischen Fehlern und mangelnder Präzision in der Offensive geprägt war. Zehn Minuten vor der Halbzeit erzielte Tim Grüner vom Siebenmeterpunkt die 6:5 Führung.

In der 27. Minute sah Nordhorns Kreisläufer Nebojsa Simovic die Rote Karte und durfte nicht mehr länger mitwirken. Zwanzig Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielte Marcel Nowak den Ausgleichstreffer (10:10), was Gästetrainer Daniel Kubes dazu veranlasste, seine erste Auszeit zu nehmen. Mit einem knappen Rückstand von 10:11 ging es für die Adler in die Pause.  

Direkt nach dem Wiederanpfiff kassierte Josip Simic eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, wodurch die Adler in Unterzahl durch den Treffer von Luca de Boer erstmals in einen Zwei-Tore-Rückstand gerieten. Bob Hanning reagierte mit seiner zweiten Auszeit. In der 35. Spielminute kassierte David Akakpo seine dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte. Fünf Minuten später folgte ihm Teamkollege Tim Grüner nach einem Kopftreffer auf Nordhorn-Torwart Buhrmester vom Siebenmeterpunkt. Nordhorn lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit drei Treffern vorne. In der Folge liefen die Adler diesem Abstand hinterher und konnten auch Überzahlspiel nicht zu ihrem Vorteil nutzen.

Die Potsdamer bissen sich ein ums andere Mal die Zähne am starken Torhüter der HSG, Bart Ravensbergen, aus. Der niederländische Nationaltorhüter, der nach der Saison zum Erstligisten Frisch Auf Göppingen wechselt, bildete auch heute mit 12 Paraden den sicheren Rückhalt seiner Mannschaft.

Zehn Minuten vor Schluss starteten die Adler eine Aufholjagd und kämpften sich durch Tore von Rolando Urios Gonzales und Matthes Langhoff heran, ehe Dustin Kraus zum 22:22 ausglich. Die Zuschauer feuerten ihre Jungs frenetisch an und waren nicht mehr auf ihren Sitzen zu halten als Rolando zur Führung einnetzte. In der 55. Spielminute stimmte Bob Hanning seine Jungs in der Auszeit auf die heiße Endphase ein. Vier Minuten vor dem Ende konnte Nordhorn-Lingen wieder auf zwei Tore davonziehen. Trotz leidenschaftlichem Aufbäumen schafften es die Potsdamer am Ende nicht mehr, die Begegnung zu drehen und verloren mit 24:26.

Stimmen zum Spiel:

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: „Es war ein unfassbar intensives Handballspiel. Es war klar, dass, wenn wir eine Chance gegen Nordhorn haben wollen, alles passen muss. Jeder, der in der Halle war, hat gesehen, wie leidenschaftlich meine Mannschaft hier gekämpft hat. Die Ausfälle von Moritz und Max waren bei den Langzeitverletzten sehr schwer zu kompensieren. Matthes hat sich komplett reingeworfen und versucht, alles was geht, dagegen zu steuern. Wir haben leider die rückraumrechte Position nicht ersetzt bekommen. In der zweiten Hälfte kriegen wir Wasielewski nicht in den Griff, und Nordhorn spielt es insgesamt wirklich richtig gut. Am Ende fehlt uns auch das nötige Spielglück. Glückwunsch an Nordhorn, sie haben das Spiel verdient gewonnen. Ich bin natürlich traurig, aber auch sehr stolz auf den Kampf meines Teams.“

Daniel Kubes, Trainer HSG Nordhorn-Lingen: „Ich bin heute sehr zufrieden. Es war für uns wie erwartet ein sehr schweres Auswärtsspiel. Die Vorbereitung war ziemlich kompliziert für uns als Trainerstab, weil wir nicht wussten, wer gegen uns auflaufen wird. Es hat sich bestätigt, dass das Spielermaterial hier in Potsdam auch in der Breite qualitativ sehr hoch ist. Wir haben nur am Anfang und später in der 50. Minuten mal hinten gelegen, aber diese beiden Situationen haben wir sehr gut gemeistert. Es war auf Messers Schneide heute, und wir sind am Ende der glückliche Sieger.“

Lasse Ludwig: „Nordhorn war heute einfach konzentrierter und hat ihren Stiefel runtergespielt. Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht so da und durch den Ausfall von Max und Moritz im Rückraum nicht eingespielt. Dadurch war es schon extrem schwer für uns, aber wir haben gut gekämpft. Die Anfangsphase war schon besonders, so was habe ich selten erlebt. Es war gut für mich, weil wenig Tore gefallen sind, aber wir haben auf der anderen Seite leider auch keine geworfen, und vielleicht hat das schon den Ausschlag gegeben.“

Statistiken:

1.VfL Potsdam: Ludwig (5 Paraden), Ferjan (4 Paraden); Hansson (2), Simic (3), Kaludjerovic, Thiele, Nowak (3), Grüner (2/2), Urios Gonzalez (2), Fuhrmann (2), Günther (2/1), Langhoff (6), Kraus (2)

HSG Nordhorn-Lingen: Ravensbergen (12 Paraden), Buhrmester; Lindberg, Ritterbach (1/1), Marschall, Stegefeit (1), de Boer (4), Firnhaber (2), Seidel, Simovic, Possehl (4), Wasielewski (8), Pöhle (5), Kalafut (1)

Nach der heutigen Niederlage geht es für die Adler am kommenden Freitag auswärts gegen den HC Motor Zaporizhzhia. Die Partie wird um 19:30 Uhr angepfiffen und ab 19:15 Uhr im Livestreaming bei sportdeutschland.tv übertragen. In der heimischen MBS Arena kann man die Adler dann am 17. Mai wieder anfeuern. Dort trifft der 1. VfL Potsdam auf die Wölfe Würzburg. Tickets sind im Ticketshop erhältlich.  https://shops.ticketmasterpartners.com/vfl-potsdam

Foto: Sylvia Göres

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