VfL Potsdam ohne Punkte zuhause gegen TuSEM Essen
Der 1. VfL Potsdam verlor am heutigen Freitagabend das Heimspiel gegen TuSEM Essen mit 23:24. Dabei konnte das Team von Trainer Bob Hanning vor 824 Zuschauern in der MBS Arena nicht treffsicher genug in der Schlussphase gegen den Ligakonkurrenten auftreten und verpasste somit knapp den Punktgewinn.
Ein Sieg, eine Niederlage: Beide Mannschaften hatten vor dem Spiel demnach gleiche Vorzeichen. Ausgeglichen gestaltete sich auch das Spiel, das die Gäste größtenteils bestimmten und welches bis in letzten Minuten offenblieb. Bester Torschütze der Potsdamer war Karl Roosna mit sieben Treffern.
Das Spiel startete temporeich, denn beide Mannschaften wollten ihre Chance zum Punktegewinn nutzen. Karl Roosna traf in der 3. Minute zum ersten VfL-Treffer per 7-Meter und lieferte den Anschlusstreffer, da der TuSEM Essen bereits mit 2:0 in Führung gegangen war. Mit Ausnahme von Torhüter Mark Ferjan, der sich am linken Fußgelenk verletzt hatte, stand VfL-Trainer Bob Hanning der komplette Kader zur Verfügung.
Die Gäste gingen in der ersten Viertelstunde immer wieder in Führung, konnten sich aber nicht entscheidend absetzen. Erst durch die Treffer von Julius Rose und Christian Wilhelm gelang eine 3-Tore-Führung (18‘). Man merkte, dass Gästecoach Michael Hegemann seine Jungs gut auf den VfL eingestellt hatte und vor allem die Abwehr damit kompakt halten konnten, um Durchbrüche des Rückraumes zu verhindern. Die Adler versuchten weiterhin variabel im Angriff zu agieren und schlossen über viele verschiedene Werfer aus ihren Reihen ab.
In der 23. Minute gelang Mittelmann Moritz Sauter der Anschlusstreffer zum 9:10 mit einem Durchbruch. Mit einem 3-0 Lauf baute der TuSEM seine Führung aus. Vor allem Julius Rose warf sich in die Köpfe der Potsdamer. Durch zwei Tore des Potsdamer Kapitäns Karl Roosna konnten die Gastgeber den Spielstand auf 11:13 verkürzen und gingen lediglich mit zwei Toren Rückstand in die Pause.
Der TuSEM Essen stand auch in der zweiten Hälfte weiter selbstbewusst auf der Platte und ließ sich nicht von der jungen Durchschlagskraft der Potsdamer beeindrucken. Im Gegenteil: Sie blieben weiterhin mit mindestens einem Tor in Führung. Der VfL kämpfte sich allerdings Minute für Minute an seinen Gegner ran und konnte in der 41. Minute spektakulär durch Moritz Sauter ausgleichen. Damit war auch der letzte in der Halle wieder von der Spannung eingefangen.
Eine Viertelstunde vor Spielende nahm VfL-Trainer Bob Hanning seine zweite Auszeit, um seine Jungs für die Crunchtime zu motivieren. Ständige Führungen der Essener glich der VfL direkt mit dem nächsten Angriff wieder aus. Das Ergebnis schien sich im Abwehrverhalten zu entscheiden, denn wenige Tore auf beiden Seite waren die Folge aus 60 Minuten Abwehrschlacht.
Durch einen 7-Meter in der letzten Minute brachte Karl Roosna die Potsdamer in Reichweite. Der Punktgewinn schien noch möglich und die Mannschaft von Bob Hanning entschied sich für eine offene Manndeckung. 40 Sekunden vor Spielende nahm Michael Hegemann seine dritte Auszeit und gab letzte Instruktionen für die Schlusssekunde, um den Angriff und die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Auch wenn der letzte Angriff nicht mehr von Erfolg gekrönt war, war es für einen Potsdamer Angriff zu spät und somit konnte der TuSEM Essen mit 24:23 die Adler aus Potsdamer bezwingen.
Stimmen zum Spiel:
Moritz Sauter, VfL Potsdam: „Wir halten uns in der ersten Halbzeit nicht an die Absprachen, die wir vor dem Spiel getroffen hatten. Nach 25 Minuten haben wir neun Tore, werfen insgesamt in 60 Minuten 23 Tore und das spricht schon dafür, dass vorne die Abstimmung nicht gepasst hat und wir zu wenig Tore im Angriff werfen. Wir haben uns diese Woche im Training einen Plan erarbeitet, den wir aber keineswegs in diesem Spiel gezeigt haben. Wenn du am Ende 23 Tore machst, wird es einfach schwierig zu gewinnen.“
Bob Hanning, Trainer 1. VfL Potsdam: „Wenn man nicht führt, dann kann man auch nicht sagen, dass man unglücklich verloren hat. Wir hatten mehrfach die Chance, in Führung zu gehen und deshalb tut es auch besonders weh, aber wenn man das ganze Spiel von uns sieht, war es auch einfach zu wenig, um das Spiel zu gewinnen. TuSEM hat uns mehrfach in Phasen die Möglichkeit gegeben, am Spiel teilzuhaben. Wenn man dann in der Crunchtime drei oder vier Würfe im Durchbruch liegen lassen, dann hat man auch nicht verdient, das Spiel zu gewinnen. Wie gesagt, es waren zwei wirklich gute Abwehrreihen. Wir haben dann aber die Zweikämpfe zu schnell gegen die Hand verloren und das war das Plus des TuSEM, die wirklich Beton im Abwehrzentrum angerührt haben. Wenn von allem immer eine Kleinigkeit fehlt, dann passt am Ende das Große nicht und das war heute der Knackpunkt, aber wir schütteln uns jetzt und arbeiten weiter.“
Michael Hegemann, Trainer TuSEM Essen: „Wir haben 60 Minuten ein sehr intensives Spiel gesehen, vor allem zwei Mannschaften, die in der Deckung sehr gute Leistungen gezeigt haben. Das sieht man auch an der Anzahl der Tore, die heute geworfen wurden. Der Schlüssel zu unserem Spiel war, dass wir über weite Strecken des Spiels das Tempospiel der Potsdamer kontrolliert haben. Zudem muss man einfach sagen, dass wir heute das Torhüterduell deutlich gewonnen haben. Dementsprechend sind wir am Ende sehr glücklich diese zwei Punkte mit nachhause nehmen zu können. Alles in allem denke ich waren es aufgrund des Spielverlaufs auch verdiente Punkte für uns.“
Statistiken:
1.VfL Potsdam: Ludwig (6 Paraden, 1 Tor), Höler (2 Paraden); Hansson, Simic (2), Beneke (2), Kofler, Thiele, Nowak (1), Grüner (2), Akakpo (2), Orlov (1), Gorpishin, Roosna (7/5), Fuhrmann, Sauter (5), Kraus
TuSEM Essen: Fuchs, Diedrich (15 Paraden); Wolfram (1), Wilhelm (1), Homscheid (5/4), Asmussen (4), Eißing, Szczesny (2), Seidel, Klingler, Neuhaus (4), Kostuj, Rose (4), Mast (3), Schoss
Nach dem heutigen Spiel geht es für die Adler am 18. September auswärts in der 2. Runde des DHB-Pokals zum ASV Hamm-Westfalen. Die Partie wird um 19.15 Uhr angepfiffen und im Livestream bei Dyn übertragen. In der heimischen MBS Arena kann man die Adler dann am 29. September wieder anfeuern. Dort trifft der 1. VfL Potsdam auf den HSC 2000 Coburg. Tickets sind im Ticketshop erhältlich. 1. VfL Potsdam - HSC 2000 Coburg Tickets | Fr., 29. Sept. 2023, 19:00 | Potsdam (ticketmaster.de)
Foto: Sylvia Göres
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