Bundesliga - 12 / 05 / 2023

VfL Potsdam gewinnt auswärts gegen Zaporizhzhia

Der 1. VfL Potsdam siegte am heutigen Freitagabend auswärts beim HC Motor Zaporizhzhia vor gut 150 Zuschauern mit 35:31 (16:18). Damit finden die Adler nach der Niederlage in der vergangenen Woche gegen die HSG Nordhorn-Lingen zurück in die Erfolgsspur.

Er sei mit einem halben Kindergarten angereist, hatte VfL-Trainer Bob Hanning vor dem Spiel im Interview auf der Platte noch augenzwinkernd gesagt. Was allerdings nicht bedeutete, dass er und sein junges Team dieses Spiel nicht ernst nahm. Im Gegenteil, nach der torarmen Anfangsphase vergangene Woche gegen Nordhorn, in der es nach zehn gespielten Minuten erst 1:1 stand, startete der VfL diesmal deutlich effektiver in die Partie. Zwar gingen die Gastgeber durch Alexander Kasai mit 1:0 in Führung, aber Dustin Kraus durchbrach im Gegenzug die Abwehr und glich zum 1:1 aus.

Nachdem die U21-Nationalspieler der Adler heute geschont wurden, erhielten erneut Potsdamer und Berliner Talente der A-Jugend Spielpraxis in der 2. HBL. Luca Flathe startete auf der rückraumrechten Position und traf in der vierten Spielminute zum 2:2 und erzielte damit sein erstes Saisontor. Insgesamt kam er am Ende auf vier Treffer. Darüber hinaus sammelten Rechtsaußen Max Günther und Rückraummittelmann Benedikt Kühn weitere Einsatzminuten. Zahlreiche technische Fehler in der Anfangsphase zwangen Bob Hanning bereits in der vierten Minute zu einer frühen ersten Auszeit.

Danach kam seine Mannschaft besser in die Partie und konnten sich nach acht Minuten erstmals mit zwei Toren absetzen (5:7). Die Spieler von Motor Zaporizhzhia wirkten anfangs nicht ganz so frisch, was möglicherweise daran gelegen hatte, dass sie zuletzt parallel zu HBL noch zuhause gegen Odessa um die ukrainische Meisterschaft gespielt und sich erneut den Titel gesichert hatten. Seit 2013 haben sie in jeder Spielzeit gewonnen. Das Team von Trainer Gintaras Savukynas kämpfte sich durch Tore von Horiha und Tomashevskyi wieder heran, ehe der 22-jährige Turchenko zum 10:10 ausglich.

In der Folge entwickelte sich ein enges Duell, in dem keiner der beiden Mannschaften davonziehen konnte. Dieser offene Schlagabtausch setzte sich bis zur Pause fort. Zaporizhzhia versuchte es in der Endphase des ersten Durchgangs mit dem siebten Feldspieler in der Offensive. Doch wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nutzten die Adler dies eiskalt aus. Nach einem Steal in der Abwehr traf Tim Grüner mit einem gezielten Wurf ins leere Tor des Gegners zum 16:18 Halbzeitstand.

Den Vorsprung konnten die Potsdamer auch zu Beginn der zweiten Hälfte halten, auch dank Tim Grüner, der in der zweiten Hälfte dort weitermachte, wo er aufgehört hatte und drei Tore in Folge erzielte. Der ukrainische Rekordmeister versuchte, sich in den folgenden Minuten wieder heranzukämpfen und die Partie zu drehen, scheiterte in den entscheidenden Angriffen allerdings mehrmals an den starken Paraden von VfL-Torhüter Blaz Voncina. Mitte des zweiten Durchgangs konnten sich die Adler durch einen Siebenmetertreffer von Tim Grüner einen Vorteil von vier Toren erspielen (23:27), was Motor Trainer Gintaras Savukynas zu seiner zweiten Auszeit zwang.

Doch auch diese Unterbrechung zeigte nicht die gewünschte Wirkung für die Ukrainer. Potsdam dominierte weiterhin die Partie und hielt den Abstand von vier Treffern konstant. Sechs Minuten vor dem Ende geriet die Mannschaft von Bob Hanning durch ein Foul und einen Wechselfehler in eine doppelte Unterzahl. Zaporizhzhia nutzte die Situation, um wieder auf ein Tor zu verkürzen (30:31). Der VfL behielt in dieser heißen Phase die Nerven, zog mit einem 4:0 Lauf wieder davon und siegte am Ende verdient mit 35:31.

Stimmen zum Spiel:

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: „Wir haben zu Beginn der Partie den Fokus nicht angekriegt, das muss man ganz ehrlich sagen. Mir hat schon das Aufwärmen nicht gefallen, und die Jungs haben zunächst nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Deshalb habe ich auch sehr schnell eine Auszeit genommen. Danach ging es deutlich besser. In der zweiten Hälfte waren wir sehr gut im Fokus, um dann doch wieder innerhalb von drei Minuten den Vier-Tore-Vorsprung fast zu verspielen. Wir sind dann aber rechtzeitig zurückgekommen und konnten hier auswärts gewinnen. Damit sind wir, glaube ich, die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga. Wenn man das als Aufsteiger so macht, kann man den Jungs schon mal ein Kompliment machen!“

Tim Grüner: „Wir haben in der zweiten Halbzeit die Abwehr deutlich besser in den Griff bekommen und haben mit schnellen Tempogegenstößen viele einfache Tore gemacht. Dadurch konnten wir uns am Ende absetzen und belohnen. Das, was wir uns grob vorgenommen hatten, ist aufgegangen, und hier mit vier Toren zu gewinnen, ist wirklich eine gute Leistung.“

Carlos Molina, Motor Zaporizhzhia: „Wir haben heute einfach nicht gut gespielt, sind zu diesem Zeitpunkt in der Saison aber auch ein wenig müde. Wir hatten nicht genug Energie. In der ersten Hälfte waren wir zu schlecht in der Verteidigung, und in der zweiten Hälfte haben wir im Angriff zu viele Fehler gemacht. Dadurch haben wir den Potsdamern viele Möglichkeiten gegeben, einfache Tore zu machen. 35 Tore sind am Ende einfach zu viel, und damit sind wir natürlich nicht zufrieden.“

Statistiken:

1.VfL Potsdam: Ferjan, Voncina (12 Paraden); Hansson (6), Flathe (4), Simic (1), Kaludjerovic, Thiele (1), Grüner (8/5), Akakpo (6), Urios Gonzalez, Fuhrmann (2), Günther (1), Kühn (3), Kraus (3)

HC Motor Zaporizhzhia: Chudinov (3 Paraden), Komok (4 Paraden); Kubatko (2), Blyzniuk (4), A. Kasai, Denysov (3), Osadchyi (1), Turchenko (5/1), Molina, Kravchenko (1), Tomashevskyi (1), Horovyi (2), Onufriienko, Horiha (8), O. Kasai (2), Tiutiunnyk (2)

Nach dem Auswärtssieg bleibt den Adlern nicht viel Zeit für eine ausgiebige Regeneration. Am kommenden Mittwoch steht bereits das nächste Heimspiel in der MBS Arena gegen die Wölfe Würzburg an. Die Partie wird um 19 Uhr angepfiffen und ab 18:45 Uhr live auf sportdeutschland.tv übertragen. Tickets sind im Ticketshop und an der Abendkasse erhältlich. https://shops.ticketmasterpartners.com/vfl-potsdam

Foto: Kenny Beele

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