Bundesliga - 23 / 09 / 2023

Der VfL Potsdam gewinnt das Ostderby in Dessau

Der 1. VfL Potsdam hat am heutigen Samstagabend mit 20:27 (10:12) das Spiel gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 gewonnen und holte damit den ersten Auswärtssieg dieser Saison. Das Ostderby in der Anhalt Arena lockte insgesamt 1589 Zuschauer an, die eine spannende und hart umkämpfte Partie sahen, in der die Gäste aus Potsdam allerdings von Beginn an ihre Siegesambitionen deutlich machten. Bester Torschütze der Potsdamer war Max Beneke mit zehn Treffern, davon vier erfolgreich verwandelte Siebenmeter.

Beide Teams starteten hochmotiviert und temporeich in den vierten Spieltag der Saison. Moritz Sauter brachte die Adler mit 0:1 in Führung und machte gleich zu Beginn erneut seine Führungsqualitäten deutlich. Während die Gastgeber ihren ersten Angriff nicht erfolgreich beenden konnten, netzte Max Beneke im Gegenzug zum 0:2 ein, ehe Vincent Sohmann erstmals das Tor für Dessau traf. Die Adler bestimmten die ersten zehn Spielminuten, nutzten erfolgreich ein doppeltes Überzahlspiel und zwangen Dessaus Trainer Uwe Jungandreas beim Spielstand von 2:6 (13‘) zu einer frühen Auszeit.

In den nächsten zehn Minuten kämpften sich seine Jungs zunächst auf zwei Tore heran, nutzen erfolgreich ein Überzahlspiel, profitierten von technischen Fehlern der Adler und glichen in der 25. Spielminute zum 8:8 aus. Darauf ausruhen konnten sie sich allerdings nicht, da die Gäste durch schnelle Tore im Tempogegenstoß von Nils Fuhrmann und Cyrill Akakpo wieder den 2-Tore-Vorsprung herstellten und diesen beim Spielstand von 10:12 mit in die Halbzeitpause nahmen.

Der VfL startete in doppelter Unterzahl in die zweite Hälfte, da Emil Hansson und Max Beneke kurz vor dem Pausenpfiff 2-Minuten-Strafen kassiert hatten. Dessaus Torwart Philip Ambrosius nutzte dann auch das leere Tor für den Anschlusstreffer zum 11:12. Im Gegenzug setzten sich Marcel Nowak und Josip Simic erfolgreich durch und hielten den Gastgeber wieder auf Abstand. Beide Teams schenkten sich nichts, und angefeuert von ihren Fans gelang den Dessauern in der 42. Spielminute der Ausgleich zum 16:16. Die Freude darüber wehrte nicht lange, da kurz darauf sowohl Patrick Gempp als auch Luka Baumgart mit Zeitstrafen belegt wurden. Die Adler nutzen ihre Chance und zogen vor der zweiten Dessauer Auszeit auf 17:20 (47‘) davon.

Das Spiel blieb in den nächsten fünf Minuten ausgeglichen mit abwechselnden Toren. Beim Spielstand von 19:23 schwor Trainer Bob Hanning in der Auszeit seine Jungs auf die entscheidende Crunchtime ein. Direkt im Anschluss kassierten allerdings Elias Kofler und Emil Hansson ihre dritte Zeitstrafe und damit ebenso wie zuvor Luka Baumgart die Rote Karte. Der DRHV setzte in dieser Phase der doppelten Überzahl teilweise auf Manndeckung, um schnelle Ballgewinne zu erzielen. Doch die Adler ließen sich davon nicht beirren, blieben konzentriert und konnten sich in der Defensive einmal mehr auf den wiedererstarkten Lasse Ludwig im Tor verlassen, der bereits in der ersten Halbzeit mit zehn Paraden überzeugte und am Ende der Partie auf 13 Paraden kam.

Trotz Rückhalt ihrer Fans konnte das Team von Trainer Jungandreas zu keiner Zeit des Spiels auf der Erfolgswelle schwimmen wie in der Vorsaison. Mit einer sechs Tore-Führung gingen die Adler in die letzte Spielminute und gewannen am Ende überlegen mit 20:27 ihr erstes Auswärtsspiel dieser Saison.

Stimmen zum Spiel:

Max Beneke, 1. VfL Potsdam: „Wir wussten aus der letzten Saison und dem Testspiel, dass es hier eine sehr hitzige Stimmung wird. Das haben die Fans heute auch wieder bewiesen. Deshalb waren wir auf einen Fight eingestellt und wussten, dass wir das Spiel heute über die Abwehr und vor allem den schnellen Rückzug gewinnen müssen. Mit 20 Gegentore, denke ich, sind wir sehr zufrieden und haben die Dessauer mit einer sehr guten Abwehr auf Abstand gehalten. Vorne haben wir selbst 27 Tore geworfen, was natürlich sehr gut ist. In den Spielen davor hatten wir noch ein bisschen Sand im Getriebe, aber durch den Pokalfight sind wir als Team weiter zusammengewachsen, und das haben wir heute mit einer sehr starken Teamleistung bewiesen.“

Lasse Ludwig, 1. VfL Potsdam: „Wir haben hier in der Hölle, wenn ich das so sagen darf, bestanden, und zwar gegen die Fans, gegen Dessau, gegen die harte Abwehr und das Tempospiel. Wir haben die Emotionen gegen sie gesetzt, und das war am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Meine eigene Leistung heute war schon recht gut, ich war über 60 Minuten konstant, wie ich finde. Der Teamerfolg ist natürlich viel wichtiger, aber mich hat es persönlich sehr gefreut, dass ich der Mannschaft mal wieder richtig helfen konnte nach den letzten Spielen, wo ich eher weniger präsent war.“

Patrick Gempp, Dessau-Roßlauer HV 06: „Es war heute ein richtiger Kampf. Ganz klar, die 20 brechen uns das Genick. Wir machen im Angriff zu viele Fehler, verwerfen zu viele einfache Bälle und kriegen viele Gegenstöße, wenngleich ich finde, dass wir in der Abwehr, wenn wir im 6 zu 6 waren, nicht schlecht gestanden sind.“

Bob Hanning, Trainer 1. VfL Potsdam: „Es war das erwartete Derby. Es war hochemotional. Beide Mannschaften haben gewusst, was auf dem Spiel steht, um richtig in der Saison anzukommen. Wir haben den Kampf angenommen wie schon gegen Hamm. Das hat uns sehr geholfen. Das Hamm-Spiel war für uns der Schlüssel zum Sieg heute, weil wir gewusst haben, was wir tun müssen, um solche Spiele zu gewinnen. Ich bin überglücklich über die Leistung von Lasse Ludwig. Jetzt können wir wirklich sagen, dass alle in der neuen Saison angekommen sind. Ich hoffe, dass es auch für ihn ein Öffner war. Ansonsten hat Moritz das Spiel gut geleitet, und wir haben mit Elias und Emil im Zentrum bestanden.

Wir haben ganz viele Dinge richtig gemacht, aber das Manko sind natürlich die verworfenen Siebenmeter am Anfang. Wir müssen zur Pause klarer führen. Letztlich gehen wir mit 2 Toren plus Unterzahl und Ball für Dessau in die Pause, haben das gut überstanden. Dann haben wir die vier gegen sechs-Situation mit den beiden roten Karten hintereinander sehr gut gelöst. Von daher bin ich sehr zufrieden, denn es sind zwei Punkte, die hier in Dessau nicht so viele Mannschaften holen werden. Und ganz ehrlich: Ich liebe diese Halle! Das ist es, was 2. Liga ausmacht, das ist ein Hexenkessel, da stehen die Fans bedingungslos 60 Minuten hinter ihrem Team. Das sind für mich die Momente, wieso ich weiter so viel Freude an meinem Job habe.“

Statistiken:

1.VfL Potsdam: Ludwig (13 Paraden), Höler; Hansson, Schramm, Simic (1), Beneke (10/4), Kofler (1), Thiele, Nowak (1), Grüner (2), Akakpo (4), Orlov (3), Gorpishin, Roosna (1/1), Fuhrmann (1), Sauter (3)

Dessau-Roßlauer HV 06: Patzwaldt, Ambrosius (5 Paraden); Bones, Löser (5), Hrstka (2), Haake (1), Gempp (1), Sohmann (6/3), Baumgart, Misovych (1), Schmidt, Emanuel (2), Danneberg (1), Hertzfeld, Pust

Nach dem heutigen Auswärtssieg spielen die Adler am 29. September gegen HSC 2000 Coburg wieder vor heimischer Kulisse in der MBS Arena. Die Partie wird um 19.00 Uhr angepfiffen und ab 18.40 Uhr im Livestream bei Dyn (Dyn - 1. VfL Potsdam - HSC 2000 Coburg) übertragen. Tickets sind im Ticketshop erhältlich. 1. VfL Potsdam - HSC 2000 Coburg Tickets | Fr., 29. Sept. 2023, 19:00 | Potsdam (ticketmaster.de)

Foto: Sylvia Göres

Zurück

Bundesliga - 18 / 05 / 2024

VfL Potsdam nach Arbeitssieg gegen Dormagen weiter auf Meisterkurs

Bundesliga - 17 / 05 / 2024

HBL-Nachwuchsspieler der Saison: Vier Adler stehen zur Wahl

Bundesliga - 17 / 05 / 2024

Am Samstag will der VfL Potsdam zwei Punkte in Dormagen holen

Newsletter

Du willst immer auf dem neusten Stand sein und alle aktuellen News direkt in dein Postfach? Dann klick einfach auf den Button und melde dich für unseren Newsletter an. Einfach abonnieren und nichts mehr verpassen.

Anmelden
Tickets