Bundesliga - 27 / 07 / 2023

Bob Hanning: „Die ersten zwanzig Minuten waren die stärksten des VfL Potsdam der letzten Jahre!“

Bei ihrem ersten Testspiel am frühen gestrigen Abend musste sich der 1. VfL Potsdam zwar dem Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf mit 31:30 (11:17) knapp geschlagen geben, zeigte zur Freude von Trainer Bob Hanning aber ein Spiel auf Augenhöhe. „Ich lehne mich jetzt ganz weit aus dem Fenster, aber die ersten zwanzig Minuten waren die stärksten 20 Minuten des VfL Potsdam der letzten Jahre“, so der 55-Jährige begeistert. Beste Torschützen auf Potsdamer Seite waren die U21-Weltmeister Moritz Sauter mit sieben und Max Beneke mit fünf Treffern.

Die rund 250 Zuschauer in der ausverkauften Burgdorfer Gudrun-Pausewang Halle sahen ein temporeiches Spiel der beiden Teams, die sich auf dem Spielfeld keinen Zentimeter schenkten. Während die Adler deutlich besser ins Spiel fanden und den ersten Durchgang bestimmten, legten die Recken in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung an den Tag. Den guten Aktionen von Tilen Strmljan (6 Tore) sowie beiden Torhütern war es zu verdanken, dass die TSV Hannover-Burgdorf am Ende doch noch mit einem Tor gewinnen konnte.

Die Anfangsphase gehörte den Adlern, die durch einen Doppelschlag direkt mit zwei Toren in Führung gingen. Vlad Kulesh erzielte den ersten RECKEN-Treffer und verhinderte damit Schlimmeres. Dennoch blieb der Zweitligist auch danach das spielführende Team und erhöhte über Moritz Sauter auf 1:5. Die Recken hatten zu Beginn im Angriff große Probleme und verliefen sich oftmals in unnötige Zweikämpfe. Dagegen legten die Potsdamer eine Menge Spielfreude an den Tag und packten in der zehnten Spielminute sogar ein Kempa-Tor aus. Recken-Trainer Christian Prokop wirkte sichtlich unzufrieden und nahm beim Stand von 5:11 seine erste Auszeit. Der Chefcoach wechselte einmal komplett durch, und schon machte sich eine Besserung bemerkbar. Marian Michalczik übernahm im Angriff die Spielführung und konnte sich mit vielen guten Aktionen auszeichnen. In der Abwehr fehlte den Niedersachsen jedoch weiterhin der nötige Zugriff, sodass die starken Potsdamer ein 11:17 in die Halbzeitpause tragen konnten.

„Es war definitiv ein Spiel auf Augenhöhe. Wir kommen aber auch aus anderen Leistungslevels, d.h. wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die direkt aus dem Trainingslager kommend müde war. Ich hingegen hatte die Entscheidung getroffen, unsere Testspiele aus der Frische heraus zu machen, und diese Frische hat man uns auch angesehen“, erklärt Bob Hanning. „Wir haben von Beginn an richtig guten Handball gespielt, und vor allem die ersten zwanzig Minuten dominiert. Ich habe bewusst mit der älteren Besetzung angefangen. Wir haben extrem gut verteidigt mit Emil und Joshua, Lasse war im Tor gut, und Moritz hat das Spiel sehr gut geführt. Dass Max Beneke seine Aufgabe in der Abwehr richtig gut gemacht hat, hat mich persönlich wirklich sehr gefreut. Es hat alles geklappt, auch die Einwechslung der neuen Spieler.“

Der erste Treffer der zweiten Halbzeit sollte Tilen Strmljan gehören, der neu in die Partie kam und sich sofort auszeichnen konnte. Wie schon im ersten Testspiel gegen Uetze war der Slowene mit seiner Dynamik kaum zu stoppen und hauptverantwortlich daran, dass sich die Recken Tor für Tor herankämpften. Auch Torhüter Simon Gade machte sich nun mit wichtigen Paraden bemerkbar, und Marian Michalczik stellte mit einem Schlagwurf auf 16:19. Allerdings erlaubten sich die Niedersachsen in einer kurzen Schwächephase einige technische Fehler, die vom Zweitligisten gnadenlos ausgenutzt wurden. Rund 15 Minuten vor dem Ende stand ein 20:24 auf der Anzeigetafel. Bei den Recken war es insbesondere Tilen Strmljan, der immer wieder für Lichtblicke sorgte. Niedersachsens Spitzenhandballer fanden wieder besser in ihr Spiel und bekamen nun auch die nötige Unterstützung von der Tribüne. Erst erzielte Hannes Feise den Ausgleichstreffer – anschließend sorgte Daniel Weber für die erste Führung im gesamten Spiel. Die Recken behielten in den Schlussminuten, auch dank eines gut aufgelegten Dario Quenstedt, die Oberhand und fuhren einen 31:30-Erfolg ein.

„In der zweiten Halbzeit haben wir am Anfang ein wenig den Faden verloren, ihn dann wiedergefunden, aber hatten dann eine Phase, wo wir aus plus sechs plus drei gemacht haben und ihnen damit die Tür geöffnet haben. In der eigenen, ausverkauften Halle wollten sich die Recken den Sieg natürlich nicht nehmen lassen. Am Ende fehlt uns das Quäntchen Glück, das du brauchst, um ein verdientes Unentschieden zu spielen“, bedauert Hanning, der angesichts der gezeigten Leistung aber tiefenentspannt ist, weil sich auf diese tolle Mannschaftsleitung weiter aufbauen lässt.

„Natürlich müssen wir in allen Bereichen noch arbeiten, wir müssen die neuen Spieler integrieren und am Positionsangriff feilen. Aber die Testgegner, die ich ausgesucht habe, lassen eine langsame Vorbereitung nicht zu. Wir haben uns aber bewusst dafür entschieden, ausschließlich gegen Bundesligisten zu testen, damit die Jungs sehen, wo es mal hingehen soll und sie entsprechend vorbereitet sind“, erklärt der Erfolgstrainer.

Besonders begeistert war Hanning vom Publikum, das zwar eindeutig auf Seiten seiner Mannschaft war, aber auch sehr viele Aktionen der Adler mit Beifall bedachte und hinterher nicht nur ihre eigene Mannschaft, sondern auch den VfL Potsdam mit großem Beifall in die Kabine entlassen hat.

Während das Team von Trainer Christian Prokop direkt nach Spielende zurück ins Trainingslager nach Barsinghausen reiste, das noch bis Freitag-Abend andauert, ging es für den 1. VfL Potsdam weiter nach Wetzlar, wo es an diesem Freitag, den 28. Juli, im zweiten Testspiel gegen die HSG Wetzlar geht.

Statistik:

TSV Hannover-Burgdorf: Simon Gade, Dario Quenstedt, Adam Nyfjäll (2), Renars Uscins (1), Marian Michalczik (3), Vlad Kulesh (4), Tilen Strmljan (6), Jonathan Edvardsson (1), Max Gerbl (4/2), Martin Hanne (2), Ilija Brozovic (1), Justus Fischer, Hannes Feise (1), Daniel Weber (2), Koray Ayar (1), Justin Wollny (3)

1. VfL Potsdam: Lasse Ludwig, Mark Ferjan, Blaz Voncina, Emil Hansson (3), Ole Schramm, Josip Simic, Max Beneke (5), Elias Kofler (2), Joshua Thiele (1), Marcel Nowak (4), Tim Grüner (1), Cyrill Akakpo (4), Sergey Gorpishin (1), Karl Roosna, Nils Fuhrmann (1), Moritz Sauter (7/2), Dustin Kraus (1)

Foto: Jan Günt

Text: VfL Potsdam und TSV Hannover-Burgdorf

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