Bundesliga - 30 / 11 / 2023

Adler verteidigen Tabellenspitze gegen TV Großwallstadt

Als Tabellenführer ins Spiel gegangen und Führung behauptet. Mit einem 36:30 (17:15)-Auswärtssieg beim TV Großwallstadt hat der 1. VfL Potsdam die nächsten zwei Punkte gewonnen und bleibt weiter an der Tabellenspitze der 2. HBL. Vor 1604 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld zeigten die Jungs von Trainer Bob Hanning eine überzeugende Leistung und sind mit dem siebten Sieg in Folge seit elf Spielen ungeschlagen. Bester Torschütze der Potsdamer und des Spiels war Max Beneke mit neun Treffern. Er führt mit insgesamt 119 Treffern weiterhin die Torschützenliste der 2. Liga an. Auch Kreisläufer Josip Simic und Moritz Sauter konnten jeweils acht und sieben Treffer neben den dreizehn Paraden von Lasse Ludwig zum Sieg beisteuern.

Mit einem knappen, aber berauschenden Sieg im Gepäck waren die Adler als Tabellenführer in diesen Spieltag gegangen, wohl wissend, dass man sich die Punkte in der stets gut gefüllten Untermainhalle richtig hart verdienen muss. Der TV Großwallstadt startete mit viel Tempo und hielt die Intensität von Anfang an sehr hoch. Mit den Toren von Bicer und Strakeljahn konnten die Gastgeber gleich ein Ausrufezeichen setzen. Der VfL hingegen kam schwer ins Spiel. Einige Fehlwürfe und technische Fehler zwangen Bob Hanning bereits in der 10. Minute beim Stand von 7:4 zu seiner ersten Auszeit. „Was wir spielen, hat nichts mit Bundesliga-Handball zu tun“, bemängelte der 55-jährige. Die Ansage fruchtete, denn kurz darauf glich der VfL nach Toren durch Elias Kofler und Max Beneke zum 7:7 aus, ehe Max vom Siebenmeterpunkt die erste Führung für den VfL erzielte.

Im Gegensatz zum VfL, die lediglich auf Kapitän Karl Roosna verzichten mussten, war Gastgeber Großwallstadt verletzungsgeplagt in die Partie gegangen. Mit Stefan Salger, Adrian Kammlodt und Finn Wullenweber standen gleich drei Leistungsträger nicht zur Verfügung. Trainer Michael Roth war vor dem Spiel dennoch optimistisch, weil sein Team bereits in Minden gezeigt hatte, dass die Mannschaft intakt ist und jeder für jeden kämpft. Das zeigte sich auch darin, dass Rückraummitte Mario Stark für viele überraschend auf der Platte stand, obwohl er vor wenigen Stunden noch bei der Geburt seines zweiten Kindes im Kreissaal war.

In der Folge drückte der TVG im Überzahlspiel aufs Tempo und zeigte sich durch Tore von Simon Strakeljahn und Gorkem Bicer wieder auf der Platte. Auch der parierte Siebenmeter von Jan Steffen Minerva brachte ihnen weiteres Selbstvertrauen. Der VfL ließ sich allerdings nicht abschütteln und erzielte mit Maxim Orlov in der 23. Minute den Anschlusstreffer zum 13:12. Kurz darauf musste Kreisläufer Josip Simic bereits zum zweiten Mal aufgrund einer Zeitstrafe auf die Bank. Sichtlich eng gestalteten sich auch die letzten Minuten vor dem Seitenwechsel, in denen die Außen Nils Fuhrmann und Cyrill Akakpo zum 14:14 und 14:15 trafen. Dabei nutzte der VfL die technischen Fehler des TVG und ging nach einem Doppelpack von Moritz Sauter mit einer 2-Tore-Führung in die Halbzeit (15:17).

Hoch motiviert aus der Kabine kommend, ging es für die Adler mit Ballbesitz in Halbzeit zwei. Vor allem Moritz Sauter und Josip Simic, der direkt den ersten Angriff im Tor unterbrachte, übernahmen das Zepter auf Seiten der Gäste und sorgten dafür, dass der TVG auf Abstand gehalten wurde. Beide Mannschaften schenkten sich weiterhin nichts und agierten vor allem mit Tempospiel, um die Angriffe erfolgreich abzuschließen. Beneke und Simic bauten die Potsdamer Führung nach 37. Minuten auf 22:19 aus. Der TVG konterte allerdings schnell mit dem Kreisanspiel auf Dino Corak, der den Ball an Lasse Ludwig vorbei legen konnte.

Rückraumspieler Maxim Orlov lenkte den Ball an die Latteninnenkante, die den Ball im Tor platzierte, wurde aber im Wurf von TVG-Kreisläufer Florian Eisenträger im Gesicht getroffen. Der 25-jährige Österreicher sah daraufhin die rote Karte und stand seiner Mannschaft fortan nicht mehr zur Verfügung. Nur zwei Minuten später holte VfL-Trainer Bob Hanning seine Jungs zusammen. „Wir kriegen gerade zu viele Tore über die zweite Welle“, erklärte er in seiner Auszeit. In der 48. Minute stoppte Schlussmann Lasse Ludwig den Wurf von Frieder Bandlow und legte die Grundlage für die 4-Tore-Führung durch Top-Scorer Beneke (24:28).

Die Effizienz der Potsdamer war auch in den letzten zehn Minuten nicht von den TV Großwallstadt zu stoppen. Am Dienstag noch im Füchse-Trikot in der EHF European League im Einsatz, zeigt Moritz Sauter einmal mehr, was in ihm steckt. „Wenn Moritz jetzt mal wieder denkt, er müsse es spannend machen, brauche ich das jetzt aber nicht. Wir spielen das jetzt konsequent runter“, sprach Trainer Bob Hanning in seiner letzten Auszeit beim Stand von 27:32 zu seinen Jungs. Josip Simic machte in der 58. Minute den Sack für die Potsdamer zu, erzielte mit seinem bereits achten Treffer das Tor zum 28:34. Den letzten Treffer netzte dann der österreichische Mittelmann Elias Kofler ein, der den 36:30 Sieg perfekt machte.

Während es für den Rest des VfL-Teams heute Nacht zurück nach Potsdam geht, reisen Lasse Ludwig, Moritz Sauter und Max Beneke weiter nach Wetzlar, wo sie morgen Abend um 18:45 Uhr bei den Füchsen Berlin mit von der Partie sind.

Stimmen zum Spiel:

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: „Aufgrund der Personalsituation von Großwallstadt war es klar, dass wir das Spiel möglichst lange offen gestalten müssen, weil wir über den breiteren Kader verfügten. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und waren nicht so in der Emotion, wie in den Spielen zuvor. Auch deshalb habe ich früh eine Auszeit genommen, weil wir nicht die Spannung hatten, die wir brauchten. Der Mittelblock von Elias und Emil hatte sich in Rauch aufgelöst und die vier Zeitstrafen für Josip und Elias haben ihr Übriges beigetragen.

Trotzdem hatten wir zwei wichtige Phasen: Direkt nach der Auszeit mit dem 6:0-Lauf und kurz vor der Pause in eigener Unterzahl mit einem 3:0-Lauf in die Pause. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber selbst nicht, wieso wir führen. In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich konsequenter agiert, viel besser verteidigt und den Kräftevorteil ausgespielt. Josip hat es überragend gemacht, Moritz bis auf seine unnötige Zeitstrafe auch. Lasse hat seinen Mann gestanden und jeder hat seinen Job gemacht. Dann gewinnst Du in Großwallstadt auch mit sechs Toren, das muss man erstmal schaffen.

Gefreut habe ich mich vor dem Spiel über die Nominierung von Max Beneke und Nils Lichtlein in den 35er Kader der Nationalmannschaft. Beide haben es verdient, und ich wäre eher enttäuscht gewesen, wenn sie nicht dabei gewesen wären, als es mich überrascht hat, dass sie dabei sind. Ich freue mich vor allem über fünf U21-Nationalspieler und finde diese Entscheidung gut und richtig.“

Statistiken:

1.VfL Potsdam: Ludwig (13 Paraden), Ferjan; Hansson, Schramm, Simic (8), Beneke (9/3), Kofler (3), Thiele, Nowak, Grüner, Akakpo (3), Orlov (4), Gorpishin, Fuhrmann (2), Sauter (7), Katic

TV Großwallstadt: Boukovinas (8 Paraden), Minerva (2 Paraden); Klenk (1), Eisenträger (3), Bandlow (6), Schauer (1), Bicer (9/6), Strakeljahn (5), Redkyn, Corak (3), Mohr, Stark, Schalles (2)

Bereits in drei Tagen stehen die Adler am Sonntagnachmittag, den 3. Dezember 2023, gegen TSV Bayer Dormagen in der heimischen MBS Arena wieder auf der Platte. Spielbeginn ist um 17:00 Uhr. Tickets gibt’s online unter VfL Potsdam (ticketmasterpartners.com) und an der Abendkasse. Die Partie wird ab 16:45 Uhr bei Dyn mit Kommentatorin Katrin Brewka live übertragen. Dyn - 1. VfL Potsdam - TSV Bayer Dormagen

Foto: Felix Müller

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