Bundesliga - 26 / 11 / 2023

Adler gewinnen beim Handballfest im Fuchsbau

Ein berauschendes Handballfest feierte der 1. VfL Potsdam beim heutigen Heimsieg gegen VfL Lübeck-Schwartau, das nicht in der heimischen MBS Arena, sondern im Fuchsbau in der Berliner Max-Schmeling-Halle ausgetragen wurde. Gut 4300 Zuschauern sahen ein spannendes Handballspiel, das die Adler mit 28:27 (17:13) knapp für sich entschieden. Die Adler fuhren damit den sechsten Sieg hintereinander ein und sind seit zehn Spielen ungeschlagen. Bester Torschütze der Potsdamer und des Spiels war Max Beneke mit elf Treffern. Mit diesem Sieg katapultierte sich das Team von Trainer Bob Hanning erstmals an die Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga.

Mit fünf Siegen in Folge im Gepäck und dem zweiten Tabellenplatz schlüpften die Adler vor dieser Partie automatisch in die Favoritenrolle und nahmen diese auch selbstbewusst an. Von der ersten Spielminute an agierten sie spielfreudig und konzentriert und ließen dem Gegner nicht viel Spielraum.

Trotzdem Max Beneke und Lasse Ludwig bereits beim 37:31-Sieg der Füchse Berlin im Erstligaspiel gegen HSV Hamburg auf der Platte standen, war keine Schonfrist angesagt. Bob Hanning hatte bereits im Vorfeld des Spiels erklärt, mit der stärksten VfL-Besetzung antreten zu wollen. Verzichten musste er allerdings auf Kapitän Karl Roosna, der aufgrund einer Handverletzung, die er sich beim WM-Qualifikationsspiel mit Estland zugezogen hatte, voraussichtlich bis Ende des Jahres ausfällt.

Max und Lasse machten dort weiter, wo sie beim Füchse-Spiel aufgehört hatten. Lasse parierte den ersten Angriff der Gäste, und Max setzte vom Siebenmeterpunkt den ersten Treffer des Spiels und erzielte damit sein 100. Tor der laufenden Saison. Die Adler zeigten eine starke Anfangsphase, setzten sich schnell 9:4 ab und zwangen Gäste-Coach David Röhrig bereits in der 13. Spielminute in seine erste Auszeit. Angefeuert von ihren gut 100 mitgereisten Fans profitierten die Hanseaten kurzzeitig von sich häufenden technischen Fehlern der Potsdamer, konnten den Abstand aber nie wirklich verkürzen.

Die Adler hingegen ließen sich von der Stimmung und den Füchse-Trommlern in der Halle antreiben, zeigten abwechslungsreiche Kombinationen im Angriff und trafen durch Tim Grüner und Cyrill Akakpo von links- bzw. rechtsaußen ebenso wie Max Beneke und Maxim Orlov aus dem Rückraum. Beim Spielstand von 17:14 ging es in die Pause.

Beide Teams kamen hochmotiviert aus der Kabine, und Moritz Sauter traf direkt zum 18:14, aber die Gäste aus Schleswig-Holstein erhöhten deutlich das Tempo. Nach neun Minuten hatten sie sich durch Treffer von Janik Schrader und Einar Nickelsen auf 20:19 herangekämpft, und Bob Hanning nahm erwartungsgemäß eine Auszeit. Lennart Leitz erzielte kurz darauf den 21:21-Ausgleich. Ab dem Zeitpunkt hielt es die Lübecker Fans hinter dem Tor von Lasse Ludwig nicht mehr auf ihren Sitzen, und auch die Potsdamer Fans feuerten ihre Adler frenetisch an.

Obwohl es temporeich auf beiden Seiten hin und her ging, fiel fünf Minuten lang kein Treffer, was nicht zuletzt an den Torhütern Paul Dreyer und Lasse Ludwig lag. Lennart Leitz brachte die Gäste erstmals in diesem Spiel in Führung, ehe Cyrill Akakpo wieder zum 22:22 ausglich. Anschließend nutzten die Adler Ballverluste gnadenlos aus, und sowohl Tim Grüner als auch Josip Simic netzten ihre Tempogegenstöße erfolgreich ein. Beim Spielstand von 25:23 wurde Cyrill Akakpo mit roter Karte von der Platte gestellt, und Lasse Ludwig parierte den fälligen Siebenmeter. Es wurde die erwartet enge Partie auf Augenhöhe.

Zwei Minuten vor Spielende nahm Bob Hanning seine dritte Auszeit und schwor die Jungs auf die entscheidende Schlussphase ein. Lasse hielt auch in der Schlussminute seinen Kasten wie vernagelt und sicherte den 28:27-Sieg der Adler ab. Mit diesem Sieg übernehmen die Adler erstmals die Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga.

Stimmen zum Spiel:

Lasse Ludwig: „Die Konzentration bei beiden Spielen hochzuhalten, hat mit einer guten Analyse beider Gegner funktioniert. Wichtig war für mich, das nicht durcheinander zu würfeln, sondern sich erst auf den eine vorzubereiten, und dann auf den anderen, mental stark zu bleiben und genug Essen zu sich zu nehmen, um über so lange Zeit auch die Leistung bringen zu können. Zwischen den Spielen habe ich Müsli gegessen und mir nochmal die Wurfbilder von Lübeck-Schwartau angeschaut und habe mich genauso vorbereitet mit allen Ritualen beim Aufwärmen wie sonst auch.“

David Röhrig, Trainer VfL Lübeck-Schwartau: „Glückwunsch an Potsdam zum Sieg und zur Tabellenführung. Das ist schwer beeindruckend. Nachdem klar war, dass Langhoff und Lichtlein nicht mehr mitspielen, hätte ich das vor Saison nicht erwartet, aber vor dem Spiel war mir das schon klar. In der ersten Halbzeit ist das Worst case-Szenario eingetreten. Potsdam war frittenheiß und ist extrem gutes Tempo gegangen. Wir hingegen waren mit den Köpfen noch in der Kabine, lassen freie Bälle liegen und kommen überhaupt nicht in den Rückzug. Das ist natürlich super ärgerlich, wenn man zwischendurch schon sieben Tore zurückliegt. In der zweiten Hälfte lief dann viel mehr für uns, wir wollten sie offensiv unter Druck setzen und vor allem Beneke und Sauter pressen. Wir hatten auf einmal eine viel aggressivere Grundhaltung, und die Potsdamer Spieler waren wahrscheinlich selbst ein wenig überrascht, wie ihnen das Spiel aus den Händen geglitten ist. Wir haben dann sehr viel richtig gemacht, aber auch sehr viele freie Bälle liegengelassen. Wir hatten acht Paraden weniger, was ich nicht unseren Torhütern vorwerfe, sondern ein Kompliment an Lasse Ludwig ist, der das Spiel dominiert und zum zweiten Sieg aus seiner Sicht heute beiträgt.“

Bob Hanning, Trainer VfL Potsdam: „Ich kann dem nur zustimmen. Wir waren im Feuer, wir waren in der Bereitschaft und im Tempo. Wir haben in der ersten Hälfte alles richtig gemacht. Das Einzige, was mich gestört hat, war das Resultat, weil wir einfach mehr als vier Tore besser waren. In der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel nicht mehr so sehr im Griff, haben viel zu oft zu lange gewartet und vorne einfache Bälle weggeworfen. Aber wir hatten Lasse. Heute kann ich einfach sagen, dass Lasse komplett im Feuer war und uns das Spiel gewonnen hat. Letztlich hatten wir das notwendige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir waren nicht die bessere Mannschaft, aber waren heute mit Sicherheit die glücklichere Mannschaft, und man sieht, wie schwer es in der 2. Liga ist, Spiele zu gewinnen. Ich musste die letzten Tage viele Anfragen ertragen, die von Aufstieg reden, aber nein, du musst erstmal jedes einzelne Spiel dieser Liga gewinnen. Ich bin aber glücklich, dankbar und sehr zufrieden, dass wir jetzt Tabellenführer sind. Das ist eine herausragende Leistung!“

Statistiken:

1.VfL Potsdam: Ludwig (17 Paraden), Ferjan; Hansson (1), Schramm, Simic (2), Beneke (11/8), Kofler (1), Thiele, Nowak, Grüner (4), Akakpo (5), Orlov (2), Gorpishin, Fuhrmann, Sauter (1), Katic (1),

Lübeck-Schwartau: Dreyer (6 Paraden), Klockmann (3 Paraden), Conrad, Vésteinsson, Leitz (2), Hagedorn (), Löfström (5), Skorupa (1), Blaauw (2), Schrader (6), Kretschmer (1), Nickelsen (6), Speckmann (2/2), Geenen (2), Bruhn

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nach diesem Sieg nicht. Für den 1. VfL Potsdam geht es am Donnerstag, 30. November, bereits auswärts bei TV Großwallstadt um die nächsten Punkte. Die Partie wird um 19:30 Uhr in der Untermainhalle angepfiffen und ab 19:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Nur drei Tage später trifft der VfL am ersten Adventssonntag in der heimischen MBS Arena auf TSV Bayer Dormagen. Spielbeginn ist um 17:00 Uhr. Tickets gibt’s online unter VfL Potsdam (ticketmasterpartners.com) und an der Abendkasse.

Foto: Sylvia Göres

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